Unser Handwerk
Vom Fels zum Grabstein ist ein weiter, sehr arbeitsintensiver Weg. Der Rationalisierung sind enge Grenzen gesetzt. Der einzelne Mann mit seiner Arbeitsleistung ist immer noch das Mass der Produktionskapazität eines jeden Betriebes. Die Arbeit in den Natursteinbrüchen ist mühsam, nicht ungefährlich und stark von der Witterung abhängig. Mit dem Einbruch des Winters kann oft nicht mehr oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen Material gewonnen werden. Die noch bruchfeuchten Gesteine dürfen keinesfalls der Kälte ausgesetzt werden, da sie durch innere Eisbildung gesprengt würden. Der Bildhauer, der seine Auftraggeber möglichst auf jeden gewünschten Termin bedienen möchte, ist dadurch gezwungen, ein umfangreiches Roh- und Halbfertig-Materiallager zu unterhalten. Ist das Material bei uns eingetroffen - wir beziehen es aus fast allen Ländern - so kommt es in die Hände des Bildhauers. Er gibt ihm je nach Auftrag die gewünschte Form und Flächenbehandlung. Diese Arbeiten erfordern viel Einfühlungsvermögen und umfassende Materialkenntnisse. Da die Gesteine unterschiedliche Strukturen, Schichtungen und Lagerungen, innerhalb des gleichen Stückes auch unterschiedliche Härten aufweisen können, ist es nicht gleichgültig, wie ein Stein behandelt wird. Dem Bildhauer obliegt die schöne Aufgabe, schöpferisch tätig zu sein, Ideen in plastische Formen umzusetzen, Modelle in verkleinertem Massstab, in Ton oder sonst einem geeigneten Material herzustellen. Diese helfen dem Kunden, sich ein besseres Bild von der plastischen Wirkung eines Vorschlages zu machen. Der Bleistift und die Kreide, der Pinsel, die Feder oder die Kohle sind wichtige Zeichen-Utensilien, mit denen der Bildhauer seine Ideen auf grafische Art zum Ausdruck bringt. Ist ein Entwurf zur Ausführung bestimmt, so verlangt die Uebertragung in den Stein absolute Konzentration und berufliche Sicherheit, kann der Bildhauer doch immer nur Material wegnehmen und nie mehr dazusetzen, ein Umstand, den der Laie vielleicht auch einmal bedenken sollte.
